Unsere Haut muss so einiges aushalten. Sie schützt uns vor mechanischen, chemischen und biologischen Stoffen, genauso wie vor Strahlung. Daher lohnt es sich, der ihr Sorge zu tragen, damit sie ihre Funktion möglichst ein Leben lang erfüllen kann. Eine Pflanze, mit der wir Hautprobleme behandeln können, ist die Aloe Vera.
Steckbrief:
Aloe Vera ist eine Wüstenpflanze und wird vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten kultiviert. Mittlerweile ist sie auch im Mittelmeerraum, auf den Kanaren, in Indien oder Mexiko anzutreffen. Sie ist eine Überlebenskünsterin und durch ihre grosse Wasserspeicherkapazität wächst sie problemlos in heissen und trockenen Gebieten mit unsicherer Wasserversorgung. Die Pflanze ist vor allem erkennbar an ihren lanzettförmigen, graugrünen Blättern, die eine Länge von bis zu 50cm und eine Breite von 6-7cm erreichen. An den Blatträndern hat sie etwa 2mm lange, spitze Zähne.
Wirkungen:
Aus Aloe Vera Blättern können zwei medizinisch wirksame Produkte hergestellt werden:
In der Blattrinde enthält sie einen gelblichen Saft, das Aloe- Latex. Aus diesem werden abführende Produkte hergestellt.
Das gelartige Innere des Blattes wird zur Herstellung und Ergänzung von Hautpflegeprodukten oder als Lebensmittel verwendet.
Wissenschaftlich sicher belegt ist die Wirkung als Abführmittel. Aufgrund von möglichen Schädigungen des Darms soll es jedoch nicht länger als 1 bis maximal 2 Wochen eingenommen werden und auch da nicht öfter als zwei mal wöchentlich. Verantwortlich für die Wirkung ist der Stoff Aloin, der in grösseren Mengen aber giftig ist. Meine Meinung ist, es gibt unproblematischere pflanzliche Mittel zur Unterstützung der Darmtätigkeit.
In Bezug auf das Gel belegen Studien eine Wirksamkeit allgemein für die Wundheilung und entzündliche Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis. Auch bei Insektenstichen, Herpes oder Hautpilz kann eine positive Wirkung beobachtet werden. Bei Sonnenbrand (für das Aloe Vera ja allgemein bekannt ist) ist die Studienlage nicht ganz klar. Da es sich jedoch um eine Entzündung der Haut handelt ist das Gel auf jeden Fall eine gute Unterstützung. Es kühlt, wikt entzündungshemmend und fördert die Heilung.
Aloe Vera Gel anwenden:
Das Gel wird ganz einfach pur auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen.
Durch das enthaltene Wasser tritt sofort ein kühlender Effekt ein. Für akute Beschwerden wie Sonnenbrand oder Insektenstiche kann es mehrmals täglich angewendet werden.
Für chronische Hauterkrankungen wurde in den Studien mit einer Anwendungshäufigkeit von zwei bis drei Mal täglich gearbeitet. Am Ende ist aber jeder Mensch individuell und ich würde es einfach mal austesten. Sollte das Aloe Gel nicht die gewünschte Wirkung zeigen, ist ein Präparat mit Aloe Vera Extrakt eine Alternative.
Aloe Vera lässt sich auch als reines Pflegeprodukt für die Haut verwenden. Es spendet Feuchtigkeit, unterstützt die Zellregeneration und schenkt der Haut Vitamine und Mineralstoffe.
Woher bekomme ich Aloe Vera?
Solltest du nicht in tropischen, heissen Gebieten wohnen, wirst du keine wildwachsende Aloe Vera finden.
Aloe Vera zu Hause im Topf
Die Sukkulente lässt sich problemlos zu Hause im Topf ziehen. Sie benötigt viel Wärme und Sonne, also einen Fensterplatz. Um Staunässe zu vermeiden ist lockere Erde wichtig, am besten nimmst du Sukkulenten- oder Kakteenerde. Im Sommer kann sie gut draussen platziert werden, im Winter muss sie auf jeden Fall ins Haus. Giessen reicht alle zwei bis drei Wochen, auch Dünger ist nur selten nötig. Bei entsprechender Pflege bildet die Aloe Vera Ableger, aus denen du neue Pflanzen ziehen kannst. Nur blühen wird sie bei uns kaum, dafür sind die Bedingungen einfach nicht gut genug.
Aloe Vera kaufen
Solltest du die Aloe nicht selber anpflanzen wollen, gibt es die Blätter auch zu kaufen, beispielsweise im Bio-Laden.
Aloe Vera Gel aus den Blättern selber herstellen:
1. Schneide von der Pflanze das komplette Blatt ab. An der Schnittstelle wird sich schnell ein Film bilden, der die Aloe vor Austrocknung schützt.
2. Nun tritt ein gelblicher Saft, das Aloe-Latex aus. Dies ist das Harz, das für die abführende Wirkung verantwortlich ist. Es soll nicht auf der Haut angewendet werden. Du kannst das Blatt hochkant in eine Tasse stellen bis alles herausgetropft ist. Dies dauert ca eine Stunde. Schneide danach den untersten Zentimeter des Blattes weg, er enthält oftmals noch Reste von Aloe-Latex.
3. Willst du nur einen Teil des Blattes verwenden, schneide ein entsprechendes Stück ab. Es lohnt sich, die spitzen Zähne zuerst zu entfernen. Nun wird das Blatt geschält, am besten erst die dünnen Kanten abschneiden und von dort aus die Ober- und Unterseite. Wenn du nur die Oberseite entfernst, kannst du das Innere auch einfach mit einem Löffel auskratzen. Probier aus, was für dich am einfachsten geht.
4. Übrig bleibt das weisse, gelartige Innere des Blattes. Wenn du es nicht essen möchtest, kannst du es ohne weitere Verarbeitung direkt verwenden.
5. Bewahre das Gel gekühlt auf. Für eine längere Haltbarkeit gibt es mehrere Möglichkeiten: Einfrieren oder mit Vitamin C oder Alkohol die Haltbarkeit verbessern. Mehr dazu findest du hier.
Wenn du also eine pflegeleichte Pflanze haben möchtest, mit der du sogar deiner Haut etwas Gutes tun kannst, ist die Aloe Vera vielleicht genau das Richtige für dich.
Ich wünsche dir und deiner Haut einen stressfreien Sommer.
Liebe Grüsse: Andrea
Disclaimer:
Die Informationen in diesem Post sind aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, dazu gehören Bücher über Heilpflanzen und andere Internetseiten. Diese Informationen ersetzen keinen Arzbesuch. Es werden auch keine Heilversprechen gegeben. Bei den Informationen handelt es sich um wissenschaftlich belegte Wirkungen, aber auch um überlieferte Wirkungen und Erfahrungen einzelner Personen. Gerade diese sind nicht zwangsläufig auf andere Menschen übertragbar. Für den Fall, dass du eine Heilpflanze selbständig anwenden möchtest, tu das nur, wenn du dir sicher bist, dass es die richtige Pflanze ist. Ansonsten empfehle ich den käuflichen Erwerb bei einem Fachgeschäft.
Quellen:
Link zu einer Studie:
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